Hundepsychologin-Hundetrainer-Teamwork | Kochen für Hunde – Welche Nahrungsmittel sollte man kochen und welches kann man auch roh geben?
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Kochen für Hunde – Welche Nahrungsmittel sollte man kochen und welches kann man auch roh geben?

Kochen für Hunde – Welche Nahrungsmittel sollte man kochen und welches kann man auch roh geben?

Schweinefleisch – wenn dann nur gekocht

  

Die Aujeszkysche Krankheit (auch Morbus Aujeszky, Pseudowut) ist eine durch das Aujeszky-Virus hervorgerufene, anzeigepflichtige Tierseuche. Der Erreger gehört zur Familie der Herpesviren. Sein eigentlicher Wirt sind Schweine. Die Krankheit ist nach dem ungarischen Tierarzt Aladär Aujeszky benannt. Der Aujeszky-Virus ist ein für Hunde tödliches Virus, das im Schweinefleisch enthalten sein kann. Deutschland gilt als Aujeszky frei, dennoch sollte man Schweinefleisch nicht roh füttern. Kochen ab 60° tötet das Virus ab.

Symptome bei einer Erkrankung:

Die Inkubationszeit beträgt 2-9 Tage
Appetitlosigkeit, erbrechen, würgen, speicheln, Unruhe, Mattigkeit, unsicherer Gang, Koordinationsschwierigkeiten der Gliedmaßen, Degeneration der Gehirnnerven, Wesensveränderungen, Fieber (-41°C), Schluckbeschwerden, verschiedene zentrale Störungen (ähnlich wie bei einer Tollwutinfektion, auch Pseudotollwut genannt), Lähmungen der Kopfmuskulatur, Tobsuchtsanfälle, Juckreiz (unstillbar), durch den heftigen nicht zu stillenden Juckreiz wird diese Erkrankung auch Juckseuche genannt. Atmung (heftiger), der Hund kann nicht mehr auf stehen, Bewusstlosigkeit, Tod Innerhalb 24-36 Stunden nach Auftreten der Symptome tritt der Tod des Hundes ein.
Behandlung
Sofort zu Tierarzt gehen. Diese Infektion/Erkrankung ist unheilbar.
Aufgrund der Aujeszky-Gefahr sollte vorsichtshalber kein Schweinfleisch gefüttert werden!
  

Fisch – roh oder gedünstet

Fisch sollte am besten stets frisch verfüttert werden. Frischer Fisch hat einen hohen Anteil von ungesättigten Fettsäuren, enthält leicht verdauliches Eiweiß, Vitamin D und ein gutes Verhältnis von Kalzium, Phosphor und Natrium. Seefisch enthält auch viel natürliches Jod. Ist der Fisch nicht mehr ganz frisch, kann er gegart werden, um ihn wieder elastisch zu machen.

Keine Angst wegen Thiaminase, das ist ein Enzym das Vitamin B1 Mangelerscheinungen hervorrufen kann und in einigen Fischsorten enthalten ist. Da Fisch nicht als Hauptmahlzeit gegeben wird, 1 x pro Woche ist ausreichend, besteht hier keine Gefahr. Sollten Sie unsicher sein, geben Sie einfach zeitversetzt Bierhefe oder Zucchini (enthält viel Vitamin B1) unter das Futter. Welche Fische sind als Futter geeignet? Z.B. Lachs, Dorsch, Rotbarsch, Sardellen, Schellfisch, auch Shrimps etc.

Erklärung: Thiaminase sind Enzyme, die u.a. in Fischen und in Pflanzen vorkommen. Die Enzyme können das Vitamin B1 (Thiamin) in der Nahrung zerstören und zu Vitaminmangel und somit zu Krankheiten wie Beriberi führen. Beriberisymptome beinhalten: Müdigkeit und Lethargie zusammen mit Störungen von Herz, Kreislauf, Nerven und Muskulatur. Garen zerstört Thiaminase.

Geflügel kann man garen oder roh verfüttern (frisch)
  

Keine Angst vor Salmonellen

Bedenklich wird es erst, wenn Salmonellen in großer Zahl auftreten oder der Hund ein geschwächtes Immunsystem hat, alt oder krank ist.

Um die Gefahr einer Salmonelleninfektion gering zu halten, kann Geflügelfleisch 10 Minuten lang bei 70° Celsius gegart werden. Bei niedrigen Temperaturen, bis -20° C im Gefrierschrank, überleben Salmonellen allerdings und beginnen ab 7° C sich zu vermehren.
Das Vogelgrippevirus H5N1 ist winzig klein und hat nur acht Gene. Infektiös bleiben die Viren bei 4° C ca. 30 bis 35 Tage im Kot, im Geflügelfleisch oder in gelagerten Eiern, bei 37° C hingegen nur sechs Tage. Nach bisherigen Erkenntnissen sind die Viren nicht mehr infektiös, wenn sie Temperaturen über 70° C ausgesetzt wurden, so dass eine Übertragung durch gegarte Eier, Geflügel- und andere Fleischprodukte als ausgeschlossen gilt.

Deshalb sollte das Auftauwasser von Geflügel oder auch Meeresfrüchten unbedingt weggeschüttet werden!

In jedem gesunden Hunde-Verdauungstrakt befinden sich im Normalfall Salmonellen. Da der Hund

über einen kürzeren Verdauungsweg verfügt als der Mensch und zudem aggressive Verdauungs-

enzyme besitzt, schaden sie in geringer Zahl nicht.

 

 

Eier – nur das Eigelb roh füttern

Das Hühnerei ist das gebräuchlichste Ei für den Hund. Das Eidotter kann roh gefüttert werden.
Die Eidotter ist gut verdaulich und man sollte immer frische Eier verfüttern. Im Eigelb können sich Salmonellen sich entwickeln können, wenn das Ei zu warm gelagert wurde. Das Eiklar sollte aber stets gekocht angeboten werden.
In kleinen Mengen enthält Eiklar insbesondere das Protein Avidin. Avidin bildet einen stabilen Komplex, der im Verdauungstrakt weder gespalten noch resorbiert werden kann. Daher kann es bei Fütterung von rohem (!) Eiklar über längere Zeit zu einem Biotin-Mangel kommen, in dessen Folge Dermatitis, Haarausfall und neurologische Störungen auftreten können. Durch Erhitzen wird das Avidin denaturiert, gekochte und gebratene Eier sind deshalb »ungefährlich«.
Im Ei sind zwei Stoffe vorhanden, die sich im rohen Zustand ungünstig auf den Hundeorganismus auswirken: Avidin und Trypsin-Hemmstoffe:
Erst nach dem Garen steigt die biologische Verdaulichkeit des Eiklar auf 90 %. Fazit: Entweder ein komplettes Ei im gekochten Zustand geben oder, wenn Sie ein Ei roh füttern möchten, dann nur das Eigelb roh, das Eiweiß gekocht!
Ungeeignete Eiersorten: Enteneier, Gänseeier, Straußeneier

Alle Getreidesorten und Pseudogetreide kann der Hund nur in einem gekochten Zustand aufspalten.
  

Nachtschattengewächse wie Kartoffel

Muss immer gekocht werden. Die rohe Kartoffel enthält es das giftige Steroid Solanin, welches wasserlöslich ist und beim kochen ausgespült wird. Daher auch das Kochwasser abschütten und Kartoffeln kurz abspülen.
Solanin befindet sich in ebenfalls in unreife Früchte der meisten Nachtschattengewächsen sowie auch in Trieben und ergrünten Stellen der Kartoffel oder Tomate.

Grüne Paprika sind „unreife Früchte“ die für den Hund roh oder gekocht giftig sind. Rote, Orange und Gelbe sind verwertbar.

Auberginen sind aufgrund des hohen Solaningehalts TABU.

Nachtschattengewächse: Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Aubergine, Chilipfeffer, Physalis, Gojibeere Stachelbeeren, Birnenmelonen, Tabak

 

andreaspaulheim
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